Centaur von Bally

Den Centaur von Bally habe ich von einem Geschäftsfreund mehr oder weniger zur Entsorgung bekommen. Ein derart vergammeltes Gerät, das optisch so verschmutzt und nicht fuktionsfähig war, technisch wieder herzustellen, dachten wir käme nicht in Frage.

Ein Schlachtgerät, warum nicht ? Beim Öffnen des Spielfeldes stellten mein Freund Holger und ich sofort fest, dass keine Bauteile von unseren anderen Flippern passen. Was tun ? So beschlossen wir drei Stunden zu investieren und zu versuchen ihn wieder ins Spiel zu bringen. Außer einer Hand voll Lampen, die voller Dreck glimmten,  ging gar nichts mehr. Nach ca. 2 Stunden -  mit etwas Glück, da wir ja keine Schaltpläne besitzen -  ging er  ins erste Spiel, wo aber noch viele Wünsche offen blieben.

Die folgenden Zeilen sollen beschreiben, wie  wir bei der Fehlerbehebung  vorgingen.  

Zuerst prüften wir Netzteil für die Spannungsversorgung. Der Schalter an der Kassatüre schaltet im geöffneten Zustand den kompletten Strom zum Netzteil ab. Das kannten wir von unseren bisherigen Flippern noch nicht. Ausbau der Netzteilplatine und Reinigung mit Sichtkontrolle der Lötstellen. Anschließende Prüfung der verschiedenen Spannungen, die in Ordnung zu sein schienen.  Bei den Platinen in der Blackbox lösten wir alle Steckverbinder, um zu sehen, ob es schlechte Steckverbindungen gab, und wir wurden fündig. Beim Netzteil in der Blackbox war  ein Stecker  durchgeschmort. Fehler beseitigt und der Flipper startete sein erstes Spiel. Reudiger Spielverlauf, alle Displays zuckten, kein Sound, einfach noch Schrott ! Der Lautsprecher konnte nicht funktionieren, da einfach die Kabel zum Lautsprecher abgezwickt waren. Schnell angelötet, neues Spiel gedrückt und ein Brummen und Krächzen war zu vernehmen. Im Spiel selber konnten wir nur eine Stimme sehr undeutlich vernehmen, weil das Brummen und das Krächzen die Stimmen übertönte. Von der Hintergrundmusik, die es doch geben müsste, keine Spur.  Das Zucken in den Displays  verbesserte sich, als ich die Zusatzplatine zum Sound absteckte. Doch wir beschlossen alle Displays und die Displayplatine auf defekte Lötstellen zu untersuchen. Die Displayplatine hatte folgende Fehler:  Diverse Lötstellen der Transistoren waren lose. Gleiches Stromversorgungsproblem auf der Netzwerkplatine und bei einem Display fehlten Leiterbahnen. Alles repariert, neu gestartet, doch das Zucken der Displays wurde zwar besser, aber immer noch nicht zufriedenstellend. Wir tauschten alle Elkos aus. Drei der Elkos waren defekt, fast alle anderen hatten untertoleranz (was nach über 20 Jahren nicht verwundert). Danach funktionierten die Displays und der Sound einwandfrei. Nach Reinigung und aufpolieren der Spielfläche und austausch von ca. 60 Birnen konnten wir ihn spielen.

 

 

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